Freitag, 7. November 2014

Sinkende Naturkautschuk-Notierungen kommen nicht beim Verarbeiter an

„Die rückläufigen Naturkautschuk-Notierungen auf den asiatischen Märkten kommen bei den  Unternehmen derKautschukindustrie in Deutschland nicht an“, berichteteBoris Engelhardt, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandesder deutschen Kautschukindustrie e. V. (wdk).
 
Nachdem Naturkautschuk an den asiatischen Warenbörsen Anfang 2011 absolute Rekordmarken erreicht hatte, sind die Notierungen zwischenzeitlich auf ein relativ tiefes Niveau zurückgegangen. „Der rückläufige Trend hat sich, wenn auch stark abgeschwächt, in diesem Jahr fortgesetzt“, so Engelhardt. „Von den niedrigeren Preisen in Asien kommt bei den deutschen Herstellern von Elastomer-Erzeugnissen, die den Naturkautschuk verarbeiten, jedoch inzwischen fast nichts mehr an“. 
 
Als Grund hierfür wird einerseits der anhaltende Kursverfall des Euro gegenüber dem US-Dollar genannt. Von Mitte August bis Mitte September notierte z. B. die Naturkautschuksorte TSR CV an der malaysischen Kautschukbörse (Rubber Exchange, Kuala Lumpur) in US-Dollar 3,6 % niedriger.
Der Rückgang marginalisiert sich nach Einrechnung des Eurokurses auf 0,2 %, wie Engelhardt darlegte. 
 
Eine weitere Belastung des Naturkautschuks ergibt sich andererseits aus gestiegenen Frachtraten. „Im ersten Halbjahr haben die Frachtraten für den Schiffsverkehr von Asien nach Europa um 20 % zugelegt und befinden sich damit wieder auf dem Top-Niveau der vergangenen Boomjahre“, so Engelhardt. „Die kautschukverarbeitenden Unternehmen in der Eurozone partizipieren gar nicht mehr oder nur noch in geringem Maße an den gesunkenen Weltmarktpreisen für Rohstoffe“, fasste Engelhardt die derzeitige Lage zusammen. Mittelfristig deutet dies auf einen wichtigen Standortvorteil der Naturkautschukproduktion in Panama und anderen näher liegenden Produktionsstandorten in Lateinamerika hin.

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